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"Hilfe! Mein Kind will nicht (mehr) zur Schule!"
Da in Deutschland Schulpflicht herrscht, kann eine solche Äußerung Not und Ratlosigkeit in Familien auslösen.
Wie ernstzunehmend ist so eine Aussage eigentlich? Fällt sie aus einer momentanen (Un)Lust und Laune heraus oder steckt mehr dahinter? Manchmal fallen Zuschreibungen wie Schulangst oder Schulphobie - sind sie wirklich passend? Aus meiner Erfahrung heraus ist es wichtig, sehr genau hinzuschauen und keine schnellen Urteile und pauschalen "Diagnosen" zu fällen.
Zwei hintergründige Arten von Vorgeschichten sind mir aufgefallen. In den meisten Fällen durchlaufen junge Menschen eine mehr oder weniger lange Schullaufbahn, die sie als leidvoll erleben, als derart zunehmend leidvoll, dass sie sich schließlich dem Schulbesuch verweigern. Diese jungen Menschen empfinden sich eher als Opfer der Umstände, oft verbunden mit einem starken Gefühl von Hilflosigkeit oder auch von "Nicht-richtig-sein". Eine zunehmende Zahl junger Menschen empfindet jedoch ein Gefühl von Ablehnung aus einem anderen Selbstverständnis heraus: Sie empfinden sich nicht als Opfer, sondern als (Mit-)Gestaltende des eigenen Lebens, was die eigenen Bildungsbedürfnisse und -prozesse mit einschließt.
Ganz gleich, welcher Hintergrund vorliegt, so wäre ein junger Mensch in seinem Erleben und Urteilen ernst zu nehmen und in einen Lösungsprozess selbstverständlich einzubeziehen. Dies geschieht leider jedoch zu selten. Schlimmer noch kommt es oft an einem Punkt, an dem "die Schule" nicht mehr weiter weiß, zu Sanktionierung und auch nicht selten zu Pathologisierung.
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