Der Artikel ist kaum des Lesens wert. Allein die wo auch immer hergenommene statistische Angabe jeder dritte junge Mensch im Alter zwischen neun und 14 Jahren leide unter Schulangst (fürchte sich vor eigenem Versagen, Mobbing durch Mitschüler, Gewalt auf dem Pausenhof oder vor Bloßstellungen durch Lehrer) ist beachtenswert und müsste uns eigentlich zu der Erkenntnis führen, dass etwas mit den Rahmenbedingungen nicht so ganz in Ordnung sein kann. Nein, stattdessen werden die Ursachen wieder im Individuum gesucht, das entweder unter "bloßer Faulheit" leidet (= Kriminalisierung: "böse, böse!") oder unter "echter Schulangst" und "dringend Hilfe" braucht (= Pathologisierung: "das ist doch krank!"). Witzigerweise führt die dann folgende Aussage "oft ist die Unterstützung von Kinder- oder Jugendtherapeuten sehr hilfreich" zu einem Link, der Autoreklame aufpoppen lässt - ein Freud'scher Verlinker sozusagen, denn wie auch Autos in die Werkstatt geschafft werden, wenn an ihnen etwas nicht funktioniert, so werden üblicherweise dysfunktionale Schüler behandelt, die von Psychologen und Psychiatern repariert werden sollen (gern auch mit tonnenweisen Medikamenten!).
Die
12 Testfragen, mit denen Sie nun herausfinden können, ob Ihr "Kind" nur
unter "bloßer Faulheit" oder unter "echter Schulangst" leidet, sind
spätestens im letzten Viertel äußerst amüsant, denn demnach sind
Einzelkinder, die in der siebten oder achten Klasse ein Gymnasium
besuchen, grundsätzlich eher von Schulangst als von Faulheit
betroffen...
Spaß beiseite. Wofür der kleine Artikel jedenfalls plädiert, und damit stimme ich überein: dass junge Menschen in ihren Äußerungen ernst genommen werden! Einen entscheidenden Unterschied sehe ich jedoch in der Schlussfolgerung:
Die Auffälligkeiten und Symptome sind keine Zeichen für Kranksein, Störung, Defizit, sondern für Gesundsein und Kompetenz!
Ja, auch "Faulheit".
Ja, auch "Schulangst" (Was auch immer das genau sein soll...).
Spaß beiseite. Wofür der kleine Artikel jedenfalls plädiert, und damit stimme ich überein: dass junge Menschen in ihren Äußerungen ernst genommen werden! Einen entscheidenden Unterschied sehe ich jedoch in der Schlussfolgerung:
Die Auffälligkeiten und Symptome sind keine Zeichen für Kranksein, Störung, Defizit, sondern für Gesundsein und Kompetenz!
Ja, auch "Faulheit".
Ja, auch "Schulangst" (Was auch immer das genau sein soll...).
Entsprechend verlangt es hier nicht nach Reparatur und Funktionsfähigmachen, sondern nach echten Lösungen, die den (jungen) Menschen als kompetenten, kreativen und selbstbestimmten Menschen (an)erkennen. Um echte Lösungen zu finden, bedarf es der konstruktiven und respektvollen Kommunikation mit und zwischen den betroffenen und beteiligten Menschen. Wer dabei Unterstützung braucht, dem stehe ich gern zur Seite.